Agile Leader Modul 1

Etwas Altes stirbt, damit etwas Neues entstehen kann

Für dieses Modul benötigst Du ca.

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Stunden

Lesedauer

2

Stunden

Für die Challenges

2,5

Stunden

Für das gesamte Modul

Challenge: Komm Ins Team

In dieser Learning Journey erwarten Dich verschiedene Aufgaben. Einige Deiner Ergebnisse Wirst Du im Team mit anderen Teilnehmern teilen. Deshalb laden Wir Dich ein, komm ins Team. Wir haben überlegt, ob wir unsere Community über Facebook, Whatsapp, Slack, Yammer, Xing oder doch unsere eigene Plattform aufbauen und sind zum Entschluss gekommen, dass sich Facebook-Gruppen am besten dafür eignen. Ja, nicht jeder hat Facebook und ja, irgendwie ist Facebook zu privat, aber dennoch überwiegen die Vorteile wie z.B. die zahlreichen Funktionen, die intuitive Handhabung und die Skalierbarkeit.

 

Ob Du dich mit Deinem eigenen Account, einem neuen Account oder einem Fake-Account anmeldest ist Dir überlassen. Du brauchst Dir allerdings keine Sorgen über Deine Privatsphäre machen. Erstens weiß Facebook sowieso alles 🙂 und zweitens kannst Du Dein Profil auf privat schalten, sodass Gruppenmitglieder keine privaten Infos über Dein Profil einsehen können.

  1. Tritte in die Facebook-Gruppe Agile Diamonds ein: Link zur Gruppe
  2. Gehe zu diesem Artikel und kommentiere ihn mit folgenden Punkten:
    • Was sollten wir über Dich wissen?
    • Was sind Deine Erwartungen an die Agile Leader Learning Journey?
    • Was möchtest Du sonst noch der Gruppe mitteilen?
    • Markiere den Artikel mit #ChallengeKommInsTeam
  3. Lies Dir die Vorstellungen der anderen Teilnehmer durch. Suche Gemeinsamkeiten oder interessante Punkte und kommentiere und like, wenn Du magst.

Etwas Altes stirbt, damit etwas Neues entstehen kann

Blick auf die Uhr

Woran erkennen wir, dass wir den richtigen Job haben? Eine Arbeit, bei der es sich lohnt morgens aufzustehen. Eine Aufgabe, die wichtig ist. Ein einfacher Trick, dies herauszufinden, ist es zu zählen. Du zählst, wie oft Du auf Deine Uhr guckst und Dich fragst, wann endlich Feierabend ist. Der richtige Job befriedigt Dich tief in Deinem Inneren. Er gibt Dir das Gefühl, etwas sinnstiftendes zu tun. Wenn Du jedoch ständig darauf wartest, dass endlich Feierabend ist, dann hast Du den falschen Job.

Innere Kündigung

Die Wahrheit ist, wir alle gucken auf die Uhr und zu viele von uns tun dies zu oft. Gemäß der Gallup-Umfrage von 2018 haben über fünf Millionen Arbeitnehmer (14 Prozent) bereits innerlich gekündigt und besitzen keine Bindung zum Unternehmen. 71% machen lediglich Dienst nach Vorschrift. Die innere Kündigung von Mitarbeitern verursacht dabei einen jährlichen, volkswirtschaftlichen Schaden von bis zu 103 Milliarden Euro.

Wir spüren es

Führungskräfte wirken, als hätten sie alles im Griff, denn Sie müssen es allen recht machen. Doch sie sind zutiefst erschöpft. Erschöpft vom Hamsterrad, vom enormen Druck und von überfüllten Kalendern.

Kunden spüren das und wenden sich ab. Vertrauen und Markentreue der Kunden sind auf einem Tiefpunkt. Sie sind zutiefst unzufrieden mit den Produkten und Serviceleistungen.

Fast jeder von uns spürt tief in seinem Inneren, dass da etwas ist, was so nicht mehr sein darf. Etwas Altes, das jetzt stirbt, während etwas Neues geboren wird.

Diese Challenge und auch einige zukünftige Challenges benötigen etwas Mut, sich zu öffnen. Wir wissen, dass es dabei zu sehr privaten Einblicken in Deine persönlichsten Erfahrungen kommen kann. Deshalb gilt bei diesen Challenges die Regel, dass Du nicht zwingend in der Ich-Form schreiben brauchst. Du kannst auch über einen Freund oder eine dritte fiktive Person erzählen. Denk bitte daran, dass fast jeder von uns Erfahrungen gemacht hat, die uns verletzt haben oder uns an unsere Grenzen gebracht haben. Vielleicht reden wir nicht gerne über solche Erfahrungen. Gleichwohl kann der Austausch befreiende oder gar beflügelnde Gefühle in uns auslösen. Denk zum Beispiel an die MeToo-Kampagne, die dazu geführt hat, dass plötzlich tausende von Frauen Ihre Erfahrungen mit sexueller Gewalt geteilt haben. Ein Ruck ging durch die Gesellschaft und Straftäter wurden verurteilt. Deshalb möchten wir Dich ermutigen, egal ob in der Ich-Form oder in der dritten Person, dich zu öffnen, Deine Erfahrungen zu teilen und den Austausch in dieser Gruppe und vielleicht auch darüber hinaus zu ermöglichen. Wenn Du damit einverstanden bist, kommt hier Deine Aufgabe.
  
  1. Gehe auf diese Umfrage und beantworte folgende Frage: Wie oft hatten Du oder ein Freund von Dir schon mal eine Erfahrung, bei der Du am liebsten direkt kündigen wolltest?
  2. Bitte teile eine dieser Erfahrungen mit unserer Gruppe, indem Du die Umfrage kommentierst.
  3. Lies Dir die Kommentare der anderen durch. Kommentiere und like, wenn Du möchtest.

Reinventing Organizations

Frederic Laloux ist der Autor des Buches Reinventing Organizations. Dieses Buch hat eine kleine und doch weltweite Revolution losgetreten. Organisationen haben sich entschlossen, sich komplett neu zu erfinden. Universitäten haben die Inhalte in Ihre Lehrpläne aufgenommen. Ganze Communities in verschiedensten Ländern sind entstanden, um das Buch in die eigene Sprache zu übersetzen und die Inhalte zum Leben zu bringen. Laloux glaubt, dass der Grund für diese erstaunlichen Dinge ein weltweit verbreitetes Gefühl ist, dass in unseren Organisationen etwas schiefläuft.

 

In dem folgenden Video bringt der Autor die Kernbotschaft des Buches auf eine sehr authentische Art auf den Punkt. Bitte schau Dir das Video aufmerksam an und lass es für einen Moment auf Dich wirken.

Organisationen als lebendige Organismen

Weshalb zeigen wir in einer Agile Leader Schulung ein Video in dem Agilität in gewisser Weise kritisch betrachtet wird? Nun ganz einfach, weil der Redner Frederic Laloux Recht hat. Wer Agilität nur als Toolbox sieht, der wird scheitern. Agilität ist in erster Linie eine Frage des Mindsets. Laloux gibt hierbei einen treffenden Vergleich. Organisationen dürfen nicht mehr nur als Maschinen betrachtet werden. Wer noch immer glaubt dass sie nur ausreichend geölt werden müssen, damit alles reibungsfrei funktioniert, der irrt. Organisationen sind lebendige Organismen und nur wenn Raum zur Entfaltung geboten wird, können diese Organismen aufblühen und großartiges entstehen lassen. Das Wunder passiert beim Menschen, denn der Mensch selbst ist das größte Wunder.

Agilität ist eine Fähigkeit

Gleichwohl irrt Laloux. Agilität ist nicht nur eine Toolbox. Agilität ist eine Fähigkeit. Die Fähigkeit sich an eine ständig ändernde Umwelt anzupassen. Auch das ist charakteristisch für lebendige Organismen. Als Agile Leader ist es Teil unserer Aufgabe dieses Mindset zu leben und zu verbreiten.

Impulse, die manchmal über Erfolg und Missererfolg entscheiden

Auch der grundlegende Gedanke einer guten Toolbox darf nicht unterschätzt werden. Wer innovative Methoden komplett vernachlässigt, der hat den Nutzen dieser Methoden nicht verstanden. Nehmen wir Startups als Beispiel. Ein Startup kämpft nicht mit zu viel Hierarchie oder zu viel Management. Im Gegenteil Startups sind agil, lebendig und voller Motivation. Trotzdem scheitern Sie in Scharen. Es gibt viele Gründe, weshalb das so ist. Eines dieser Gründe ist die fehlende Methodik. Wer sich im Detail verliert, die falschen Lösungen angeht, den Kundennutzen nicht berücksichtigt oder Teams herumirren lässt, der wird scheitern. Genau hier greifen innovative Methoden wie Design Thinking, Pretotyping, Customer Journey Maps und Co., um zu unterstützen und richtungsweisende Impulse zu geben. Impulse, die manchmal über Erfolg und Missererfolg entscheiden.

Hierarchie kann mit Komplexität nicht umgehen

Es war das bereits erwähnte Buch Reinventing Organizations, in dem ich das erste Mal den Satz „Hierarchie kann mit Komplexität nicht umgehen“ gelesen habe. Ein Satz, der mich zutiefst geprägt hat. Auf den ersten Blick ist diese Aussage eher unscheinbar. Tatsächlich bringt sie ein gewaltiges Problem deutscher Unternehmen auf den Punkt. Sie besagt im Kern, dass viele Unternehmen in der heutigen Welt nicht mehr überlebensfähig sind.

 

Nicht alle Unternehmen sind gemeint, aber zu viele. Insbesondere große Konzerne wie Banken, Versicherungen, Energiekonzerne, Pharmakonzerne oder Automobilkonzerne, aber auch Krankenhäuser, Behörden, die Bundeswehr oder Schulen und Universitäten. Die Kultur vieler dieser Unternehmen ist geprägt von Weisungen, Unselbstständigkeit, Dienst nach Vorschrift und eben Hierarchie.

Als diese Unternehmen entstanden sind, war es nicht wichtig besonders kreativ oder kundenorientiert zu sein. Es ging darum Mitarbeiter zu haben, die Anweisungen entgegenzunehmen und diese stupide befolgen.

Ein Blick auf das Organigramm vieler Unternehmen offenbart wie verheerend die Situation ist. Die meisten dieser Unternehmen bestehen aus einem Geflecht von tiefgreifender Hierarchie. Intransparent, verworren, starr. Hierarchie, welche die agile, kreative selbstständige Entscheidungsfindung fast unmöglich macht.

Der Designer Manu Cornet zeigt in einem nicht ganz so ernst gemeinten Diagramm, dass es auch andere Organigramme geben kann. Schau Dir das folgende Diagramm an. Bei einem Unternehmen haben wir den Namen geschwärzt. Welches Unternehmen könnte gemeint sein?

 

 

 

Deutsche Bank ist nicht die korrekte Antwort. Die Deutsche Bank ist eines der hierarchischsten Unternehmen, die ich jemals kennengelernt habe. Eine Netzwerkorganisation wirst Du dort nicht finden.

Korrekt 🙂 Facebook gilt als ein Unternehmen, das als Netzwerk organisiert ist.
Ob das in der Praxis tatsächlich überall gelebt wird, wäre eine interessante Frage.

BMW ist nicht die korrekte Antwort. BMW ist ein sehr hierarchisch organisiertes Unternehmen.

Vodafone ist ein sehr interessantes Unternehmen mit großartigen Mitarbeitern. Trotzdem ist Vodafone weit entfernt von einer Netzwerkorganisation. Vodafone ist ein sehr hierarchisch organisiertes Unternehmen.

 

Agilität wird zum Wettbewerbsvorteil

Wir verstehen also, dass Hierarchie ein Hindernis ist. Sie führt zu Starrheit, verlangsamt Entscheidungen mindert Kreativität und erschwert Innovation. Wer Hierarchien in seinem Unternehmen aufbaut verhindert Agilität. Dabei ist Agilität in der heutigen Welt elementar, denn die Welt in der wir heute leben ist komplex. Die sogenannte VUCA-Welt. Eine Welt, die gezeichnet ist durch volatility, uncertainty, complexity, und ambiguity. Also zu Deutsch Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit. Eine Welt, in der sich die Kundenbedürfnisse ständig ändern. Während gestern noch ein kleines Handy mit Tastatur das heiß begehrte Telefon war, ist heute ein Smartphone mit Touchscreen das führende Produkte.

Ein Wandel, der in kürzester Zeit Milliarden schwäre Unternehmen wie Nokia untergehen lässt. Wer sich in dieser Welt nicht schnell genug den veränderten Kundenbedürfnissen anpassen kann, geht unter. Agilität scheint also plötzlich überlebenswichtig zu sein. Die Fähigkeit, sich schnell auf eine ständig ändernde Umwelt reagieren zu können. Agilität wird zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil.

Rest in Peace ☹ Nokia, Schlecker, Kodak und Co.

Nokia ist dabei nur ein Beispiel von Vielen. Die mangelnde Fähigkeit sich anzupassen hat auch Schlecker als Marktführer 2012 in die Insolvenz getrieben. DM als direkte Konkurrenz von Schlecker hat hingegen den Wandel gemeistert. Plötzlich waren die Läden hell beleuchtet und übersichtlich aufgebaut. Große Schilder lotsen den Kunden direkt zum richtigen Produkt. Für Mütter als eine der wichtigsten Zielgruppen gibt es Spielecken. Produkte waren stets ausreichend vorhanden. Die Läden waren nicht mehr kleine Buden um die Ecke sondern große Einkaufszentren. Die Bedürfnisse des Kunden wurden verstanden und bedient.

Kodak ist ein weiteres verheerendes Beispiel für mangelnde Anpassungsfähigkeit. 120 Jahre war Kodak Marktführer. Ein weltweit gewachsenes Imperium. Die digitale Kamera hat schließlich dieses Imperium untergehen lassen. Dabei wurde die erste digitale Spiegelreflexkamera sogar von Kodak selbst bereits 1987 erfunden. Das Management hatte jedoch zu lange gezögert. 25 Mrd. wurden in Forschung und Entwicklung gesteckt, ohne einen einzigen Erfolg. Kodak musste schmerzhaft lernen, wie wichtig es ist, agil auf verändernde Kundenwünsche zu reagieren.

 

Arcandor, Neckarmann, Karstadt und Praktiker sind weitere Beispiele für Unternehmen, die es bis zuletzt nicht verstanden haben, wie sie ihre Kunden begeistern können. Wir leben in einer komplexen Welt und Hierarchie kann mit Komplexität nicht umgehen. Noch immer gibt es zu viele Unternehmen, in denen die Loyalität gegenüber der Hierarchie höher ist als gegenüber dem Kunden. Wir geben alles, um eine Präsentation für das Management oder den eigenen Chef fertig zu stellen. Für den Kunden hingegen machen wir Dienst nach Vorschrift. Keine Ausnahmen, keine Begeisterung, keine Zufriedenheit. Wir haben es verlernt, unsere Kunden zu begeistern.

plötzlich überlebenswichtig zu sein. Die Fähigkeit, sich schnell auf eine ständig ändernde Umwelt reagieren zu können. Agilität wird zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil.

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Unzufriedene Kunden sind normal geworden

Als Kunden sind wir also unzufrieden. Das Schlimme daran ist, dass diese Unzufriedenheit normal geworden ist. Es ist völlig normal, dass wir ewig in Telefonschleifen warten, wenn wir den Kundensupport anrufen. Es ist normal, dass wir im Supermarkt an der Kasse stehen. Es ist normal, dass wir im Shopping Center keinen Parkplatz finden. Es ist normal, dass unsere Produkte nach einer gewissen Zeit mysteriöserweise einfach defekt sind. Es ist normal, dass wir in Behörden lange warten. Es ist normal, dass wir morgens und abends im Stau stehen. Es ist normal, dass unser Müll in aller Früh geleert wird und uns aus dem Schlaf reißt. Es ist normal, dass unsere Lebensmittel voller versteckter Schadstoffe sind. Es ist normal, dass wir wochenlang warten müssen, bis unsere Internetleitung freigeschaltet ist. Es ist normal, dass unser Schulsystem seit Jahrzehnten eine minderwertige Qualität hat.

Es ist normal, dass ich für einen Reifenwechsel Wochen im Voraus planen muss. Es ist normal, dass ich den Kreditvertrag meiner Bank nicht verstehe. Es ist normal, dass meine Versicherungspolice seitenweise aus Kleingedrucktem besteht. Ein schlechter Service und schlechte Produkte sind an der Tagesordnung.

Um zu verstehen, weshalb es Unternehmen so schwerfällt Ihre Kunden zufrieden zu stellen oder gar zu begeistern, müssen wir verstehen, wie Unternehmen aufgebaut sind. Wie arbeiten hunderte und tausende von Menschen in Unternehmen zusammen? Wie gehen Sie vor, um Ideen zu generieren und sie umzusetzen? Wer diesen Fragen nachgehet, wird in unzähligen Unternehmen auf eine Antwort stoßen: Projekte.

 

Unternehmen denken, führen und fühlen in Projekten.

Unternehmen sind neben Ihren hierarchischen Strukturen oftmals in Projekten organisiert. Fast alles wird in und um Projekte organisiert. Wer eine Idee hat, braucht ein Projekt, um sie umzusetzen. Wer Mitarbeiter führt, ordnet sie Projekten zu. Wer Budget möchte, der benötigt ein Projekt. Wenn ein Projekt irgendwann zu Ende ist, steht das nächste Bereits vor der Tür. Meistens werden Mitarbeiter direkt mehreren Projekten zugeordnet. Unternehmen denken, führen und fühlen in Projekten.

Die bekannteste Projektmanagement Methodik ist das Wasserfallmodell. Sie beginnt mit der Analyse der Anforderungen, was oftmals mehrere Monate oder gar Jahre dauern kann und entwirft danach das Lösungsdesign, was nochmals mehrere Monate oder gar Jahre dauert. Anschließend kommen die Umsetzungsphase, der Test und der Betrieb.

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Probleme des Project-Thinking

Unternehmen denken, führen und fühlen in Projekten. In der Praxis führt das zu verschiedensten Problemen. Eines der Hauptprobleme: Die Fokussierung auf Time, Scope und Budget.

Gemeint ist das sogenannte magische Dreieck im Projektmanagement. Was genau die Magie dahinter sein soll, habe ich in all den Jahren als Projektmanager nie verstanden. Gemeint ist schlicht, dass sich Projekte in diesen drei Dimensionen abspielen und alle drei Größen voneinander abhängig sind. Das bedeutet, wenn ich eines der drei Größen verändere, hat das Auswirkungen auf die anderen beiden. Wenn ich beispielsweise das Budget eines Projektes kürze, habe ich automatisch weniger Zeit zur Verfügung, weil das Budget schneller aufgebraucht ist. Gleichzeitig verändert sich der Scope, weil mir weniger Zeit zur Verfügung steht.

Seit fünfzig Jahren lernen wir an den Universitäten und von den großen Projektmanagementorganisationen, dass wir Projekte innerhalb des Magischen Dreiecks planen und durchführen sollen. Wir erstellen wunderschöne Powerpoint Präsentationen, um zu zeigen, wie perfekt wir unsere Projekte geplant haben. Nach teilweise Monaten oder gar Jahren der perfekten Planung mit wunderschönen Slides ist es dann endlich soweit. Time, Scope und Budget stehen fest. Nun kommt die Umsetzung. Wir wollen das Projekt gemäß unserer perfekten Planung In-Time, In-Scope und In-Budget umsetzen.

Wie katastrophal die Realität bei der Umsetzung von Projekten aussieht zeigen zahlreiche gescheiterte Projektvorhaben. Eines der bekanntesten Großprojekte mit katastrophalem Ausgang ist der Flughafen Berlin Brandenburg. Weder Time, noch Scope, noch Budget wurden eingehalten. Statt zwei Milliarden wurden etwa sechs Milliarden ausgegeben. Also das dreifache. Statt 2011 war die Eröffnung erst 2020 also eine Verzögerung von sage und schreibe neun Jahren. Was viele nicht wissen, auch 2011 war bereits ein verschobener Termin. Die Planung für den Flughafen hatte schon in den neunziger Jahren begonnen. 1997 war man von einer Inbetriebnahme im Jahr 2007 ausgegangen. Zu gerne hätte ich die damaligen wunderschönen Powerpoint-Slides gesehen.

Auch der Scope scheint irgendwie an den Bedürfnissen von Kunden vorbei gelaufen zu sein. Heute stellen wir fest, dass keine einzige Rolltreppe zum Terminal führt. Wer fliegen will, muss also Koffer schleppen und genau das ist das gravierendste Problem am magischen Dreieck. Denn es fehlt nicht nur die Magie sondern auch der Kunde.

Der fehlende Kunde

Zahlreiche Studien zeigen, dass nur ein Bruchteil der Projekte erfolgreich In-Time, In-Scope und In-Budget umgesetzt werden. Unzählige Projekte scheitern. Viele werden sogar gänzlich abgebrochen. Milliarden an Geldern verpuffen. Übrig bleiben wunderschöne Powerpoint-Slides.

Doch obwohl der erfolgreiche Abschluss eines Projektes schon fast unmöglich scheint, liegt das Kernproblem in der Definition des Erfolges. Ein Projekt gilt dann als erfolgreich, wenn es In-Time, In-Scope und In-Budget abgeschlossen wird. Der aufmerksame Leser hat bereits erkannt, dass hierbei der Kunde fehlt. Ich kann also ein Projekt perfekt In-Time, In-Scope und In-Budget abschließen und trotzdem die Bedürfnisse meiner Kunden verfehlen. In der Praxis ist dies Alltag. Wir arbeiten an den Bedürfnissen unserer Kunden vorbei.

Output Vs. Outcome

 

Zitat: Es gibt so viele Menschen, die so viel arbeiten und doch so wenig erreichen.

Seit fünfzig Jahren lernen wir an den Universitäten und von den großen Projektmanagementorganisationen, dass das Projekt-Thinking eine gute Sache ist. Teams kommen zusammen, organisieren sich in Projekten, erhalten ein Projektmanagement oben drauf gesetzt und leisten dann Großartiges. Wir wissen nun, In der Praxis sieht das anders aus.

 

Projekte fokussieren sich auf den Output, nicht auf den Outcome. Ohne zu sehr in die Definition dieser beide Begriffe einzutauchen, könnte man vereinfacht sagen: Der Output ist die geleistete Arbeit. Der Outcome ist der tatsächliche Nutzen beim Kunden. Wer heute noch immer in Projekten denkt, denkt zu kurz. Project Thinking ist der Output, nicht der Outcome. Was es braucht ist eine Alternative oder zumindest eine Ergänzung. Das Product Thinking.

Product Thinking & selbstorganisierte Teams 

Beim Product Thinking fokussieren wir uns anders als beim Project-Thinking nicht auf den Output, sondern auf den Outcome. Wir denken in Produkten, nicht in Projekten. Wir denken in sogenannten MVP´s, nicht in Lastenheften. Wir denken im Fokus auf Build-Measure-Learn, nicht auf das Magische Dreieck. Wir denken lean, nicht hierarchisch. Wir denken iterativ, nicht wasserfallartig. Wir denken mit der Customer Experience, nicht mit Powerpoints-Slides. Wir denken an selbstorganisierte Teams, nicht an menschliche Roboter. Wir denken mit einem völlig neuen Mindset und setzen so eines der ersten Schritte auf unserem Weg in die agile Revolution.

 

Deine Reise beginnt

Was genau dieses mysteriöse Product Thinking, die MVPs, das Build-Measure-Learn, die Customer Experience, das Lean-Business und die selbstorganisierten Teams sind, wirst Du auf Deiner Reise in den nächsten Modulen lernen. Du wirst verstehen, warum Agilität die Grenzen von Projekten sprengt, Kunden zentriert, auf Mehrwerte fokussiert, kontinuierliche Optimierungen nutzt und Menschen befähigt, sich selbst zu entfalten und Großartiges zu leisten. Du wirst lernen, weshalb die Prinzipien von Build-Measure-Learn heute einen signifikanten Wettbewerbsvorteil liefern. Du wirst anfangen, Deine Welt Ende-zu-Ende zu betrachten, und Lean-Business nutzen, um Eure Customer Experience auf ein nächstes Level zu heben. Du wirst lernen, wie Du die nächste disruptive Innovation für Deine Kunden wirst. In den nächsten Modulen wirst Du verstehen, wie Du die Veränderung sein kannst, die Du Dir von deiner Organisation wünscht.

Learnings aus diesem Modul

Du hast Dein erstes Modul abgeschlossen 🙂

 

Sehr gut, Du hast Dein erstes Modul erfolgreich abgeschlossen. Nutze die weiterführenden Links, wenn Du Dich noch mehr in das Thema vertiefen möchtest. Nimm Dir außerdem ein paar Tage, um das Gelernte zu reflektieren. Beobachte echte Situationen in Deiner Organisation und in Deinem Alltag. Nutze die Ansätze aus dem ersten Modul, um die Dinge um Dich herum in einem neuen Mindset zu bewerten.

 

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Wir würden uns über dein Feedback freuen.

Dein persönliches Einzelcoaching


Zeit für Dein erstes Einzelcoaching. Das erste ist für Dich kostenfrei. Wir werden 15 Minuten anvisieren, um konzentriert die wichtigsten Themen zu besprechen. Du merkst es geht nicht um Quantität, sondern um Qualität. Du kannst gerne Fragen vorbereiten oder Dich einfach inspirieren lassen. Falls wir länger als 15 Minuten benötigen ist das auch kein Problem. Ich nehme mir gerne die Zeit. Vereinbare bitte jetzt Deinen ersten Einzelcoaching-Termin.

Den Link zum nächsten Modul findest Du in der Terminbestätigung deines Einzelcoachings.